Berliner
Institut für
angewandte
Sozialwissenschaft

Institut - Geschichte

Schon die Projekte zu Gesundheit in einem im Sinne der WHO mehrdimensionalen Verständnis seelischen, körperlichen und sozialen Wohlbefindens beinhalten eine Perspektive auf zivilisatorischen Fortschritt, der trotz aller Entwicklungen weltweit selbst in Europa vielerorts noch kaum eingelöst ist, von vielen Entwicklungsländern ganz zu schweigen. Immerhin verbessern sich trotz Bevölkerungswachstum für breite Kreise gesundheitliche und allgemeine Lebensverhältnisse, wie zahlreiche Indizes (z. B. Human Development Index, Mothers Index u.a.m.) zeigen. Soziale und kulturelle Kontexte sind für Gesundheit konstitutiv und fördern oder beeinträchtigen sie erheblich. Interkulturelle oder Ethno-Medizin und –Psychiatrie haben hierauf hingewiesen.

Solche kulturellen Einflüsse haben ihre Basis in der Lebenspraxis, in Regeln, Normen, Werten und Weltbildern der jeweiligen Kultur bzw. des jeweiligen Kulturkreises. Nationale, ethnische und subkulturelle Besonderheiten kommen hinzu. All dies sind relevante Arbeitsbereiche für ein sozialwissenschaftliches Forschungsinstitut mit unserem Verständnis von Aufklärung und Zivilisation.

Das Institut hat Forschungsprojekte zu folgenden Themen bearbeitet: >

Gesundheitsforschung >

  • Gesundheitsförderung und Gesundheitsberatung (i.V.m. Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, BZGA, Köln)
  • Gesundheitliche Prävention und öffentliches Gesundheitswesen
  • Motive und Motivierung zu Gesundheit und Lebensqualität
  • Supervision im Gesundheitswesen (i.V.m. Universitätsklinik Frankfurt)
  • Gemeindepsychiatrie (i.V.m. Gesundheitsdezernat Stadt Frankfurt/Main)
  • Medial und personenvermittelte Gesundheitsprävention (i. V. m. BZGA, Köln)
  • Präventionsmodelle der Deutsche Herz-Kreislauf-Präventions-Studie
  • Gesundheitsförderung im Betrieb und Organisationsentwicklung
  • Sozialpsychiatrie: Supervision und Organisationsentwicklung (i.V.m. Städtische Kliniken Offenbach, Klinik für Psychiatrie)
  • Gesundheitsförderung im Betrieb durch Employee Assistence Programs (i. V. m. “insite“, Frankfurt)

Sozialpsychologie >

  • Gruppen und ihre Dynamik insbesondere im Hinblick auf nonkonformistische, kreative und prosoziale Beiträge zu Ihrer Entwicklung (i.V.m. Hochschule Fulda)
  • Gruppen-und Organisationsdynamik politischer Führung
  • Sozialpsychologische Gesichtspunkte der deutschen Wiedervereinigung
  • Identitätsmodelle und soziale Charaktere in der DDR und der BRD
  • Kollektive Identität, Fremde und Fremdenfeindlichkeit (i.V.m. Bundesministerium für Jugend, Familie und Gesundheit)

Methoden der Sozialwissenschaften >

  • Qualitative Sozialforschung und klinische Soziologie
  • Supervision und Organisationsentwicklung: Analyse, Intervention und Evaluation

Kultursoziologie >

  • Kulturinstitutionen: Funktion und Entwicklung; exemplarisch Musikbetrieb, Orchester, Dirigenten
  • Funktionale Musik
  • Affekt-Tuning
  • Migration, Identität, Integration (in Verbindung mit dem Institut für Soziologie der FU Berlin und Arbeitsgruppen in Berlin, Frankfurt und Fulda)
  • Europa: Identität, Integration und Regionen (i.V.m Hochschule Fulda)
  • China und Europa – Entwicklungpfade zur Moderne. Kulturvergleich (i. V. m. DCAP/Heidelberg und dem SMHC, Shanghai)
  • USA – Kultur, Erinnerung und Identität
  • Informationsgesellschaft/ Cyber Society und „virtuelle“ Identitäten

Politische Psychologie >

  • Sozialpsychologie von Politik und Krieg
  • Kultur, Nationalismus, Identität und Angst. Transnationale Integration und nationale Desintegration (beides (i.V.m. Institut für Soziologie der FU Berlin)
  • Zivilisationsprozess und Psychohistorie (i. V. m. der Deutschen Gesellschaft für Psychohistorie)
  • Politische Führung und Profiling Politischer Führer
Die Brücke zum einzelnen Menschen, zum Individuum oder zu den Individuen, bilden Begriff und Verständnis von Identität. Identität ist sozusagen die kulturspezifische Ausformung des Einzelnen und seiner erlebten Subjektivität. Identität ist Effekt von Kultur, d. h. von Struktur, und Geschichte, d. h. von Entwicklung. Deshalb haben entlang der zivilisatorischen Linie von Gesundheit über Subjektivität, Generativität und Kreativität bis hin zu Kultur und Kunst in der Arbeit des Instituts Kulturkreise und „Kulturen“ stets eine wichtige Rolle gespielt.

Dafür werden von uns sehr verschiedenartige Daten erhoben und ausgewertet: Interviews, Gruppendiskussionen, Berichte und Beschreibungen, aber auch schon vorhandene Texte und andere Materialien, natürlich auch Kunstwerke und schließlich auch und gerne Indizes zu kulturellen Indikatoren, die bestimmte Qualitäten einzelner, in der Regel nationaler, regionaler oder städtischer Kulturen vergleichend erfassen und zusammenstellen.

Das Institut verfolgt hierbei bestimmte eigene Forschungsstrategien, wie aus den Forschungsfeldern und seiner Geschichte zu ersehen ist. Es stellt aber auch gerne seine forschungspraktischen Kompetenzen anderen zur Verfügung, die sie für bestimmte eigene Projekte nutzen möchten. Und umgekehrt kann es auf andere Forschergruppen zurückgreifen, wenn ein komplexeres Projekt eine solche Zusammenarbeit zweckmäßig erscheinen lässt. Die Zusammenarbeit mit Hochschulen, insbesondere der Freien Universität Berlin, war hier immer hilfreich, sei es zur Gewinnung von Mitarbeitern, sei es zur Diskussion von Hypothesen und Forschungsergebnissen.

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